Klimafair-Challenge zur Fairen Woche 2024
Was hat dein Smartphone mit der Wasserknappheit in Chile zu tun? Finde es heraus bei unserer Klimafair-Challenge zur Fairen Woche 2024 und werde selbst aktiv! Vom 13. bis 27. September erwarten dich täglich spannende Quests, Impulse und Hintergrundinfos für bewussten Konsum und klimagerechtes Handeln. Wir alle können die Welt fairändern. Bist du dabei?
Wer? Alle, die Lust haben! Tipp: Verabredet euch als Gruppe, zusammen macht die Challenge noch mehr Spaß.
Wann? Täglich vom 13. bis 27. September 2024
Was? Spannende Aufgaben und Impulse für ein klimagerechteres Leben, inklusive Gewinnspiel mit leckeren Preisen aus Fairem Handel.
Wo? Melde dich jetzt schon an! Teilnehmen kannst du hier auf dem Blog der Fairen Woche, über Instagram, unseren Whats-App-Kanal oder per Mail-News. Wähle einfach, was dir am liebsten ist und verpasse keine Challenge!
Kontakt: fairallies@fairewoche.de
So, heute steht auch schon der letzte Tag der Fairen Woche an. Danke an alle, die fleißig jeden Tag bei unseren Challenges mitgemacht haben und sich so für ein bisschen mehr Klimagerechtigkeit eingesetzt haben!
Die Faire Woche ist vorbei!
Und damit leider auch unsere Challenge! Ein großes Dankeschön an alle, die mitgemacht haben und sich jeden Tag aufs neue unseren Aufgaben gestellt haben. Wir haben uns riesig über so viel Interesse und Engagement gefreut und freuen uns natürlich auch noch weiter über Feedback und Rückmeldungen. Also, bleibt inspiriert, engagiert und setzt euch auch weiter für eine klimagerechte Eine Welt ein!
So geht´s weiter:
Alle Challenges werden wir in den nächsten Wochen zu einem kleinen Booklet zusammenstellen, das du dir dann als PDF herunterladen kannst. Vielleicht kennst du ja jemanden, der auch mal Lust hat, sich mit den verschiedenen Themen zu befassen und sich für mehr Klimagerechtigkeit einzusetzen? Oder ihr wollt das Ganze als Klasse wann anders mal wiederholen?
Unsere Gewinnspiele:
Ein paar Namen dürfen natürlich nicht unerwähnt bleiben. Und dass sind die Gewinner*innen unserer Gewinnspiele! Auch allen anderen ein großes Dankeschön fürs Mitmachen.
Bei unserem ersten Gewinnspiel (GEPA Produktpakete im Gesamtwert von etwa 100 €) haben Michaela, Anja und Janneke gewonnen.
Über insgesamt 28 Tafeln vegane, klimaneutrale, bio und natürlich faire Schokolade dürfen sich Carin, Lima, Claudia, Stefanie, Marcel,Svenja und Team Leann & Lisa freuen.
Beim dritten Gewinnspiel hat Amidou einen 25 € Weltladengutschein gewonnen.
Die Gewinner*innen wurden von uns selbstverständlich persönlich informiert.
Vergangene Challenges:
27. September: Dein faires Lieblingsprodukt
Deine heutige Challenge:
Hast du ein Lieblingsprodukt aus dem Fairem Handel oder ein faires Produkt in den letzten zwei Wochen neu kennengelernt, das andere auch unbedingt probieren sollten?
Dann mache ein Foto davon und lade es mit #klimafairchallenge hoch und verlinke die Faire Woche oder schicke es per E-Mail an fairallies@fairewoche.de und wir posten es. So können andere davon inspiriert werden und wir teilen gemeinsam die Welt des Fairen Handels! Oder vielleicht magst du ja auch anderen eine Freude machen und es verschenken? So erfahren gleich noch mehr Menschen vom Fairen Handel, also ein Win-Win!
Hintergrund:
Der Gesamtumsatz des Fairen Handels steigt jährlich, hat aber nach wie vor nur einen kleinen Marktanteil. Im Durchschnitt hat ein*e Deutsche*r 2023 gerade mal 27,61 Euro für fair gehandelte Produkte ausgegeben.
Beim wichtigsten Produkt des Fairen Handels, dem Kaffee, sind gerade mal 5,5 Tassen von 100 fair. Dabei ist der Faire Handel mittlerweile eine vielfältige Branche, die hochwertige und leckere Produkte bietet. Hilf uns, das bekannter zu machen.
Du hast auch nach der Fairen Woche noch Lust und Zeit, dich für den Fairen Handel und mehr Klimagerechtigkeit einzusetzen? Hier einige Ideen:
- Organisiere einen Fairkauf mit fair gehandelten Produkten, zum Beispiel bei einem Stadtfest, in der Schule oder Uni
- Engagiere dich bei einer Fairtrade Steuerungsgruppe in deiner Stadt oder stoße die Bewerbung als Fairtradetown an!
- Mach deine Schule zur Fairtrade School oder engagiere dich in deiner Schule für den Fairen Handel
- Frage bei einem nahegelegenen Weltladen nach, ob du dort ehrenamtlich unterstützen kannst.
- Und: Erzähle anderen vom Fairen Handel und Klimagerechtigkeit!
Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich bei allen bedanken, die bei unserer Klimafair-Challenge zwei Wochen lang mitgemacht haben! Danke für eurer Engagement und euren Einsatz für eine klimagerechtere Welt!
So geht´s weiter:
Bald werden natürlich noch die Gewinner*innen der Gewinnspiele hier bekannt gegeben und persönlich benachrichtigt. Vielleicht kannst also auch du dich noch freuen! Außerdem sollen die Challenges im Nachgang als PDF veröffentlicht werden. Das kannst du dann hier herunterladen und gerne noch an andere Interessierte weitergeben.
Weitere Infos:
Umsatz- und Absatzzahlen des Fairen Handels in Deutschland (Forum Fairer Handel)
26. September: Handabdruck statt Fußabdruck
Wie können wir die Strukturen um uns herum so verändern, dass der nachhaltige Weg plötzlich der logischere, günstigere, praktischere oder einfachere ist? Das ist die Idee hinter dem positiven Handabdruck!
Deine Challenge:
Mache den Handabdrucktest und finde neue Ideen, wo du etwas verändern kannst! Das kann im Kleinen in der Familie oder Nachbarschaft sein oder auch im größeren Rahmen. Das kann im Bereich Ernährung, Mobilität, Wirtschaft & Arbeit oder Energie & Ressourcen sein.
Hier geht es zum Handabdrucktest
Auch dieses Memory von Brot für die Welt bietet dir Inspiration, wie du an deinem positiven Handabdruck arbeiten kannst.
Hintergrund:
Der CO2-Fußabdruck ist weithin bekannt: Ich messe, welchen negativen Einfluss ich auf die Welt habe und versuche an den Bereichen etwas zu ändern. Aber mal ganz ehrlich: Aber es ist oft frustrierend, lähmend und erstmal schwierig, auf so einiges zu verzichten.
Darum möchte der positive Handabdruck ein ergänzendes Konzept entwerfen. Stell dir mal vor, der öffentliche Nahverkehr in deiner Stadt wäre kostenfrei. Oder in deiner Mensa oder Kantine gibt es jeden Tag ein vegetarisches oder veganes Angebot, dass nicht nur günstiger, sondern auch leckerer ist als die Alternative mit Fleisch. Dann würden wir doch viel eher Bus fahren und vegetarisch bzw. vegan essen als wenn es umständlich und teuer ist, oder? Auch die Themen wie Teilen, Tauschen und Leihen, die du bei der Konsumpyramide kennengelernt hast, sind gute Anknüpfungspunkte. Warum nicht ein Teil- oder Tauschregal in der Nachbarschaft gründen? Das kann man aber natürlich nicht alleine schaffen, deshalb geht es beim politischen Handabdruck darum, etwas mit einer Gruppe Gleichgesinnter zu verbessern. Also eben zum Beispiel, sich mit einer Umwelt-AG in der Schule für veganes Mensaessen einzusetzen. Zusammen kann man immer mehr erreichen, als allein!
Denn Verzicht ist zwar ein Weg für mehr Klimagerechtigkeit, aber nicht der einzige und darum gibt es den Handabdruck.
Dabei wird der Fokus aufs eigene aktive Beteiligen für Lösungen und klimafreundlichen Impact gelegt. Also das Äquivalent des Fußabdrucks, nur umgekehrt, in positiver Richtung!
In unserem Quiz am 16.09. dachten die meisten, dass der ökologische Fußabdruck von einer NGO entwickelt und verbreitet wurde. Das ist aber nicht der Fall, vielmehr geht es darum, die Verantwortung für die Klimakatastrophe von wenigen großen Konzernen, die für den meisten CO2-Ausstoß verantwortlich sind auf alle einzelnen Verbraucher*innen abzuwälzen. Dem gegenüber steht der politische Handabdruck, der tatsächlich von NGOs in Deutschland entwickelt wurde. Er soll dazu animieren sich in Gruppen zusammenzutun um größere Veränderungen zu ermöglichen. Bist du dabei?
Weitere Infos:
Spannende Bildungs- und Aktionsmaterialien zum Handabdruck, kostenfrei zu bestellen bei Germanwatch
„Handabdruck“ statt „Fußabdruck“ – ein Konzept für mehr Optimismus im Klimaschutz? (Klimafakten.de)
25. September: Lasst uns übers Geld reden!
Was passiert eigentlich mit deinem Geld auf der Bank? Es bleibt einfach liegen? Nein, die Bank arbeitet damit weiter. Heute wollen wir mal übers Geld reden und mit dir einen genaueren Blick auf dein Bankkonto werfen!
Deine Challenge:
Findest du heraus, was deine Bank mit deinem Geld macht? Eine Hilfe hierfür kann der Fair Finance Guide sein, der ein Rating für bestimmte Kriterien und Banken aufgestellt hat.
Auch manche Verbraucherzentralen beraten zum Thema ökologische und ethische Geldanlage.
Hintergrund:
Investitionen in Rüstung, klimaschädliche Industrie oder Unternehmen bzw. Länder mit Menschenrechtsverletzungen sind leider nach wie vor keine Seltenheit bei Banken.
Das Thema ist in der Gesellschaft aber eher ein Randthema und wird nur punktuell und lückenhaft behandelt. Es gibt wenige unabhängige und verlässliche Quellen wie den Fair Finance Guide, die die Investitionen von Banken bewerten.
Dabei ist gerade das ein wichtiger und wirkmächtiger Hebel für mehr Klimagerechtigkeit und den Einsatz für Menschenrechte. Eine wichtige Informationsquelle können hierbei die Nachhaltigkeits- und Finanzberichte der Banken sein.
Du findest darin keine Infos? Dann frag doch mal bei der Bank direkt an und schau, was passiert!
Auch ein Blick in Investmentfonds und Rentenversicherungen lohnt sich, hier ist genauer aufgeschlüsselt, wohin dein Geld fließt.
Übrigens ist das Thema nachhaltige Investitionen etwas, das nicht nur Banken betrifft. Auch bei Versicherungen kann man da mal nachforschen.
Weitere Infos:
Nachhaltige Versicherungen, grüne Rente oder Krankenkasse? Es geht! (Utopia)
24. September: Die Konsumpyramide
Hast du schon mal von der Konsumpyramide gehört?
Ähnlich wie die Ernährungspyramide bietet sie eine Anleitung, Stufen, die dir als Orientierung dienen – nur eben für Konsum.
Denn kurz gesagt: Am klimafreundlichsten ist immer noch das Produkt, das du gar nicht erst kaufst.
Deine heutige Challenge:
Bestimme für dich einen festen Zeitraum, zum Beispiel ab heute eine Woche, und kaufe in dieser Zeit ganz bewusst ein; nach der Konsumpyramide.
Das ist:
Wenn du vor einer Kaufentscheidung stehst, solltest du dir der Reihe nach diese Fragen stellen und ehrlich beantworten:
- Brauche ich das wirklich? Oder besitze ich schon etwas ähnliches?
- Kann ich etwas, das ich besitze, reparieren?
- Kann ich es mir leihen?
- Kann ich es mit anderen teilen oder tauschen?
- Kann ich es gebraucht kaufen?
Und erst, wenn du alle diese Fragen mit “Nein” beantwortet hast, kannst du einen Neukauf in Betracht ziehen. Der sollte dann, nach Möglichkeit, natürlich möglichst fair und ökologisch sein. Vielleicht hast du auch Lust, am Ende der Zeit deine Erfahrungen aufzuschreiben und zu teilen? Wie ging es dir mit dem bewussten Konsum? Was ist dir schwer gefallen?
Hintergrund:
“Wir arbeiten immer mehr, um immer mehr Geld zu verdienen, um Dinge zu kaufen, die wir nicht brauchen, um Leute zu beeindrucken, die wir nicht mögen.“ (Tobi Rosswog, Aktivist & Autor)
10 000 Dinge besitzt ein Mensch in Deutschland durchschnittlich. Das kann auf der einen Seite zu einer Belastung im wahrsten Sinne des Wortes für uns selbst werden. Darum gibt es seit einigen Jahren starke Bewegungen dahin, um aus der “Konsumfalle” zu entkommen. Verschiedene Strategien sollen dabei helfen: Alles in Kisten packen und nur das wieder zurückräumen, was man innerhalb einer Woche nutzt, zum Beispiel. Kleidertauschparties, Buchtauschregale und Leihläden sollen Alternativen zum Kauf schaffen. Viele wollen ein neues Wohlstandsverständnis schaffen: Zeitwohlstand statt materiellem Wohlstand. Vielleicht hast du ja auch Lust, mal darüber zu reflektieren:
- Welche Dinge benutzt du täglich? Wöchentlich? Einmal im Monat? Noch seltener?
- Wo kannst du dir Dinge leihen, zum Beispiel, indem du dich mit Nachbarn zusammentust?
- Wo mangelt es dir an Zeitwohlstand?
Vielleicht hast du ja sogar Lust, den ein oder anderen Gegenstand weiterzuschenken, den du nicht mehr brauchst?
Das ganze hat natürlich aber auch einen ökologischen und sozialen Hintergrund: Fast Fashion und kurzlebiger Konsum boomen. Dass die Bedingungen, unter denen Billig-Shirts & Co. hergestellt werden, alles andere als ökologisch und fair sein können, ist logisch.
Um die Ausmaße unseres Konsums sichtbar zu machen, gibt es seit einigen Jahren die Earth-Overshoot-Day-Bewegung. Übersetzt heißt das: Erdüberlastungstag, der Tag im Jahr, an dem wir alle Ressourcen aufgebraucht haben, die wir innerhalb eines Jahres verbrauchen dürften, damit auch für nachfolgende Generationen noch genug übrig ist. Der Tag rutscht fast jedes Jahr weiter nach vorne. 2024 war der Earth Overshoot Day bereits am 1. August. Würden alle so leben wie wir in Deutschland, dann läge der Earth Overshoot Day sogar bereits am 2. Mai.
Oder anders gesagt: Würden alle so leben, wie wir in Deutschland leben, bräuchten wir drei Erden. Nur weil anderswo die Menschen noch weniger Ressourcen verbrauchen, lässt sich unsere Konsumhunger stillen. Wir leben also auf Kosten von Menschen anderswo und auf Kosten von zukünftigen Generationen.
Mehr Informationen dazu:
23. September: Zeit für Kreativität!
Deine heutige Challenge:
Mal ehrlich, meistens ist die Klimakrise ein Thema, über das eher auf sachlicher Ebene geredet wird, oder? Da geht es darum, wo wie viel CO2 verursacht wird, welche Maßnahmen welche Wirkung haben, welche Folgen die Klimakrise hat und so weiter.
Aber was ist mit dir persönlich? Wie geht es dir, wenn du über die Klimakrise nachdenkst? Was löst es in dir aus, wenn du an das zukünftige Leben mit und in der Klimakrise denkst?
Mit der heutigen Challenge möchten wir dich einladen, deinen Gefühlen beim Thema Klimakrise und Klimagerechtigkeit künstlerisch Ausdruck zu verleihen.
Das kann ganz unterschiedlich aussehen: Ob auf Papier oder mit anderen Materialien, ist ganz dir überlassen. Auch ein Gedicht oder Lied darf es sein. Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Fotografiere das Ergebnis und lade es auf Instagram hoch mit dem Hashtag #klimafairchallenge hoch oder/und verlinke die Faire Woche oder schicke es per E-Mail an fairallies@fairewoche.de. Unter allen Einsendungen verlosen wir an drei Gewinner*innen jeweils einen Weltladen-Gutschein über 25 €, den du in über 100 teilnehmenden Weltläden in ganz Deutschland einlösen kannst. Teilnahmeschluss dafür ist Samstag, der 28. September, 23:59 Uhr. Vielen Dank an den Weltladen Dachverband für das Sponsoring der Preise.
Weitere Infos:
Klimagefühle – Wie wir an der Umweltkrise wachsen, statt zu verzweifeln (Psychologists4Future)
Empathy Circle (Katrin Valentin)
22. September: Müll sammeln für mehr Klimagerechtigkeit!
Kurzer Reminder:
Bevor wir dir die heutige Challenge erläutern, ein kurzer Reminder: Noch bis zum 25. September, 12 Uhr, hast du Zeit, uns Bild und Beschreibung deines klimagerechten Lieblingsrezepts zu schicken, per Instagram über den Hashtag #klimafairchallenge oder an unsere Mail fairallies@fairewoche.de. Mitmachen lohnt sich, unter allen Einsendungen verlosen wir drei leckere Kochpakete von Gepa im Wert von 100 Euro!
Deine heutige Challenge:
Die Herstellung von Sachen braucht Energie und das verursacht CO2. So weit, so klar, oder? Aber wie ist es eigentlich mit dem CO2, den Müll verursacht? Am heutigen Welttag des Meeres wollen wir uns diesem Thema mal genauer widmen.
Deshalb lass uns heute alle Müllsammeln gehen. Am besten schnappst du dir einen Müllbeutel, ein paar Handschuhe (idealerweise wiederverwendbare Gummihandschuhe, gibt es übrigens auch fair gehandelt) und ihr macht euch auf die Jagd nach Müll. Wie viel schafft ihr bis zum Ende des Tages zu sammeln? Schreibt uns gerne eine Mail oder postet es auf Instagram!
Ein paar Extra-Tipps:
- Keine Zeit? Dann steck dir doch einfach einen Müllbeutel ein und schaue, wo du heute unterwegs Müll findest. Das kostet keine Zeit extra?
- Die Challenge etwas sportlicher gestalten? Dann versuche es dochmal mit “Plogging”: Dabei gehst du Joggen und sammelst dabei Müll – das sorgt für ein Extra an Bewegung!
- Am besten ist natürlich der Müll, der gar nicht erst entsteht: Welche alltäglichen Lebensmittel kannst du ganz einfach ohne Verpackung kaufen? Tausche dich auch gerne mit anderen darüber aus!
Hintergrund:
Heute ist Welttag des Meeres: Auch die Meere haben eine wichtige Bedeutung, wenn es um Klimaschutz geht. Denn sie nehmen seit der Industrialisierung speichern sie ungefähr 30 Prozent unserer globalen CO2-Emissionen. Umso wichtiger also, dass wir die Meere schützen und zum Beispiel verhindern, dass sie durch Plastik und andere Abfälle verschmutzt werden.
Müll im Gegensatz dazu ist ein großes Problem fürs Klima: Aus offenen Mülldeponien und illegalen Ablagerungen entweichen große Mengen an klimaschädlichen Methangas.
Außerdem werden große Teile unseres Mülls, insbesondere Restmüll, aber auch Plastik verbrannt – was natürlich wieder CO2 verursacht. Und ganz ehrlich, was ist das überhaupt für eine Logik, Dinge nur dafür herzustellen, dass sie gleich wieder weggeschmissen werden?
Und: Die Recyclingquote für Verpackungsmüll liegt in Deutschland zwar bei 67 Prozent, aber große Teile unseres Mülls exportieren wir auch ins Ausland, vor allem Kunststoffabfälle und Elektroschrott. Dort ist es oft günstiger, die Sachen zu recyceln. Was aber in den Zielländern wirklich mit dem Müll passiert, ist oft nicht nachverfolgbar. Wichtige Zielländer für den Müllexport sind: Türkei, Indonesien, Vietnam, Malaysia oder Indien.
Du willst es konkreter? Wusstest du, dass …
… der bzw. die durchschnittliche Deutsche im Jahr ca. 75 Kilo Verpackungsmüll produziert?
… jährlich weltweit ca. 380 Millionen Tonnen Kunststoff produziert werden?
… ca. 8-12 Millionen Tonnen Plastikmüll im Meer landen?
… der Great Pacific Garbage Patch, die größte “Müllregion” im Pazifik 1,6 Millionen Quadratkilometer misst?
… ein Drittel des Mülls weltweit unsachgemäß entsorgt wird und somit zu Umweltproblemen führt?
… für ein Din A4 Blatt Frischfaserpapier (ca. 5 Gramm) braucht man 10 Liter Wasser, 10 Gramm Holz und 6 Gramm CO2.
Weitere Infos:
So schadet zu viel CO2 den Meerestieren (Quarks)
21. September: Besuch einen Weltladen!
Warst du schon mal in einem Weltladen? Weltläden verstehen sich als Fachgeschäfte für Fairen Handel. Mittlerweile gibt es rund 900 in ganz Deutschland und noch zahlreiche Menschen mehr, die sich für den Fairen Handel engagieren und Verkäufe mit fair gehandelten Produkten organisieren.
Deine Challenge:
Suche im Weltladen-Finder des Weltladen-Dachverbands einen Weltladen in der Nähe heraus und besuche ihn heute. Welche besonderen Produkte kannst du dort entdecken?
Hintergrund:
Die ersten Weltläden haben sich in den 1970ern aus kirchlichen und studentischen Jugendgruppen heraus gegründet. Seitdem ist das Sortiment an fair gehandelten Produkten stark gewachsen und ist vielfältiger und professioneller geworden.
Weltläden beziehen ihr Sortiment von über 80 verschiedenen Fairhandelsorganisationen, die der Weltladen-Dachverband in einem geprüften Lieferantenkatalog führt. Die größten Fairhandelsorganisationen in Deutschland sind GEPA, El Puente und Weltpartner. Viele Fairhandelsorganisationen bedienen aber auch nur kleine Nischen und haben sich beispielsweise auf bestimmte Sortimente spezialisiert:
- Café Chavalo bietet in seinem Kaffeesortiment u.a. einen Segel-Kaffee an, der per Frachtsegler über den Atlantik transportiert wird.
- ConflictFood fördert Projekte in Kriegs- und Krisenregionen und versucht über den Verkauf ihrer Produkte den Menschen vor Ort Perspektiven zu schaffen. Zum Sortiment gehören u.a. Tee aus Myanmar sowie der Ukraine und Safran aus Afghanistan.
- Fairfood bietet Nüsse im Pfandglas an. Mit verschiedenen leckeren Röstungen und Gewürzen.
- Der Regenwaldladen verkauft Kosmetik und Schokolade, deren Rohzutaten von Indigenen im Amazonasregenwald gesammelt wurden.
Neben dem Verkauf stützt sich ein Weltladen aber auf zwei weitere Säulen: Die politische Kampagnenarbeit und die Informations- und Bildungsarbeit. Weltläden sehen es bereits seit ihrer Gründung als ihre zentrale Aufgabe, den Gedanken des Fairen Handels bekannter zu machen und die Menschen zu einem bewussten Konsum anzuregen und sich politisch einzumischen, um weltweit Veränderungen zu einem gerechteren Handel zu bewirken.
Weitere Infos:
20. September: Mach den Weltkindertag zum Pflanztag!
Heute ist Weltkindertag – Mit Kinderrechten in die Zukunft!
Und das zum 70. Mal. Wir wollen heute verstärkt den Fokus auf die Jüngsten, auf Kinder und Jugendliche richten. Denn auch das ist Klimagerechtigkeit: Jungen Menschen zuhören, sie achten und für eine gute Zukunft sorgen! Um es mit dem Slogan der Fairen Woche auszudrücken: Wir sind jung und brauchen die Welt!
Deine heutige Challenge:
Säe oder pflanze etwas Grünes! Das kann eine Pflanze auf deiner Fensterbank, dem Balkon, in deinem Garten oder auf einem Gemeinschaftsgrundstück sein. Damit machst du deine Umgebung im wahrsten Sinne des Wortes ein Stück grüner!
Und vielleicht kennst du ja sogar ein Kind (Geschwister, Nichte oder Neffe, Nachbar*innen), mit denen du zusammen einen Baum pflanzen kannst?
Ein paar Extra-Tipps:
- Achte beim Pflanzen darauf, dass es ökologisches Saatgut oder ein Klimabaum ist – also ein Baum, der auch in Zukunft mit den Klimaveränderungen hier gut wachsen und überleben kann. Dazu muss er gut Trockenheit und Hitze aushalten können.
- Bitte verwende nur torffreie Erde, wenn du Erde kaufst. Torf stammt aus Mooren, die als CO2-Speicher sehr wichtig sind, durch den Torfabbau für Blumenerde jedoch bedroht sind.
- Keine Zeit oder Gelegenheit einen Baum zu pflanzen oder Saatgut zu kaufen? Vielleicht magst du ja was anderes anpflanzen, ein paar Blumen für die Fensterbank oder dergleichen. Auch Samen aus Gemüse wie Tomaten oder Paprika kannst du versuchen anzubauen. Und einen teuren Topf brauchst du auch nicht: Nimm einfach ein Tetrapak oder eine andere leere Verpackung, die eh in den Müll wandern würde und schneide sie entsprechend zurecht.
- Seedballs sind auch eine schöne Möglichkeit für mehr Grün: Die kannst du fürs Frühjahr schon vorbereiten. Eine Anleitung findest du hier.
- Zur Fairen Woche gibt es außerdem eine Extraaktion mit Growing Paper: Das Samenpapier lässt sich einfach einpflanzen und tut so sogar noch was Gutes für die Bienen.
- Alles nicht dein Fall? Wie wäre es denn dann mit einer Guten Schokolade? Die kannst du in vielen Weltläden, Supermärkten oder Drogerien kaufen. Eine fair gehandelte Schokolade und das Beste ist: Mit dem Kauf von fünf Tafeln wird ein Baum gepflanzt.
Hintergrund:
Sicher hast du den Spruch “Kinder sind unsere Zukunft” schon mal gehört. Klingt ausgelutscht, klar. Aber hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht, was das eigentlich heißt?
Im Kontext von Klimagerechtigkeit heißt das vor allem eines: Wir müssen jetzt so handeln, dass die zukünftigen Generationen ebenfalls noch die Gelegenheit haben, ein gutes und lebenswertes Leben auf unserem Planeten zu führen. Anders gesagt: Unsere Entscheidungen, die privaten und politischen, legen die Weichen dafür, wie unsere Kinder zukünftig leben können. Für die Klimapolitik gilt das vielleicht mehr noch als für alle anderen Gesetze, die die Bundesregierung erlässt.
Übrigens: Der Faire Handel setzt sich stark für die Rechte von Kindern ein. So ist in den Grundsätzen des Fairen Handels ausbeuterische Kinderarbeit ausdrücklich verboten und die Fairtrade Prämien, die die Kooperativen und Unternehmen im Fairen Handel erhalten, werden nicht selten für Schulen oder die Anschaffung von Schulmaterialien genutzt.
Inspirierende Beispiele:
Aber mehr noch, es gibt weltweit auch viele Kinder und Jugendliche, die als mutiges und inspirierende Vorbild voran gehen, wenn es darum geht, sich für ihre Rechte und ihre Zukunft einzusetzen:
- Malala Yousafzai setzt sich seit Jahren für das Recht auf Bildung für Mädchen in Pakistan ein. 2012 wurde sie deshalb sogar Opfer eines Anschlags der Taliban, den sie glücklicherweise überlebte. 2014, im Alter von 17 Jahren, erhielt sie für ihren Einsatz als jüngster Mensch bisher für ihr Engagement den Friedensnobelpreis.
- Xiuhtezcatl Martinez ist Youth Director bei der Umweltschutzorganisation Earth Guardians in den USA_._ Bekannt wurde er vor allem durch eine Rede, die er im Alter von 15 Jahren vor der UN-Generalversammlung auf Englisch, Spanisch und seiner Muttersprache Nahuatl hielt. Auch mit seiner Musik möchte er für Klima- und Naturschutz inspirieren.
- Ridhima Pandey ist eine indische Klimaaktivistin. Mit 13 Jahren hat sie eine Klage gegen die indische Regierung eingereicht, um mehr Maßnahmen gegen die Klimakrise zu fordern.
- Elizabeth Wathuti ist eine kenianische Umwelt- und Klimaaktivistin, die die Green Generation Initiative gegründet, die sich für den Schutz der Wälder in Kenia einsetzt, Bäume pflanzt und das Umweltbewusstsein bei Kindern und Jugendlichen fördern möchte.
Diese vier sind nur ein paar der inspirierenden Geschichten, wie sich Kinder und Jugendliche weltweit für Natur und Klima einsetzen.
Weitere Infos:
Fairer Handel für Einsteiger*innen
UN-Kinderrechtskonvention (unicef)
Kinderrechte (Fairtrade Deutschland)
Kinderrechte im Fairen Handel (Weltladend-Dachverband)
Klimawandel & Kinderrechte: Kinder leiden am meisten (UNICEF)
19. September: Vorbereitung auf den Klimastreik
Wie kannst du dich engagieren? Was gibt es bei dir in der Nähe?
Mache du den Unterschied für dein nächstes Umfeld oder darüber hinaus, und setze ein Zeichen! Denn: jede Stimme zählt, und das auch über politische Wahlen hinaus. Umso mehr, je mehr Menschen zusammenkommen. Das motiviert, macht zusammen Spaß und hilft gegen Ohnmachtsgefühle. Und letztlich fördert es Lösungen, in dem Probleme auch als solche erkannt und benannt werden!
Also, egal wie klein begonnen, das kann groß werden und viel bewegen!
Deine heutige Challenge:
Werde aktiv und bereite dich auf die Fridays For Future Demo morgen vor, am besten noch mit anderen zusammen.
Lade dir zum Beispiel das Plakat der Fairen Woche mit Motto “Fair und kein Grad mehr” runter und bastele ein Schild daraus oder schreibe / male selbst deine Message auf. Besonders als Gruppe wäre auch ein Banner, das ihr gemeinsam tragt, eine Möglichkeit.
Damit verleihst du bzw. ihr als Gruppe euren Stimmen Gehör, schafft simple einen ersten Output und lernt nebenbei den Aktivismus kennen.
Und nicht vergessen, den Startort und die -zeit der FFF Demo in eurer Umgebung nachgucken, um morgen nichts zu verpassen.
18. September: Awareness-Day
Deine heutige Challenge:
Suche das persönliche Gespräch! Erzähle mindestens einer Person vom Thema Klimagerechtigkeit und auch, warum es beim Thema Klimakrise berücksichtig werden muss. Je mehr Personen, desto besser. Du kannst gerne erzählen, dass du gerade an der KlimaFair Challenge teilnimmst. Es können Personen aus deinem Umfeld sein, Freund*innen, Familie, etc. Hauptsache ihr tauscht euch aus!
Reflektiere dann, wie das oder die Gespräche liefen. War es ein konstruktiver Dialog? Oder empfandest du es eher wenig bereichernd? Gab es ein (übereinkommendes) Verständnis zum Konzept Klimagerechtigkeit?
Hintergrund:
Je mehr Menschen sich mit wichtigen politischen Themen beschäftigen und etwas sagen, desto eher ändert sich etwas. Politiker*innen orientieren sich in ihren Entscheidungen oft an den dominanten oder dominant-werdenden Stimmen der Bevölkerung.
Tipp: Wenn du heute keine Person findest, nehme es dir für morgen vor und überlege einen konkreten Ort, an dem du am besten mit Leuten ins Gespräch kommen kannst (z.B. bei deinem Hobby, in der Schulpause, beim Mittagessen, …)
Wie klappt ein gutes Gespräch übers Klima und Klimagerechtigkeit?
Überlege dir, wie du in anderen Situationen erfolgreich argumentierst: Nutzt du Fakten oder eher persönliche Geschichten? Denke auch zurück an die Perspektivwechsel-Challenge: Ebenso wie selbst zu argumentieren, ist es wichtig, dem Gegenüber offen und wertschätzend zuzuhören und auf ihn oder sie einzugehen.
Der oekom-Verlag hat zum Thema Klimakommunikation ein tolles Buch veröffentlicht:
Über Klima sprechen – Das Handbuch
Weitere Infos:
Ein weiteres tolles und praktisch angelegtes Buch zum Thema Engagement ist das Psychologie im Umweltschutz – Handbuch zur Förderung des nachhaltigen Handelns, ebenfalls vom oekom Verlag und ebenfalls kostenfrei downloadbar.
17. September: Labelchecker
In den Supermärkten werden wir von einer wahren Flut an Lebensmittel- und Produktsiegeln überschwemmt. Eigentlich sollen die verschiedenen Lebensmittel und Siegel den Einkauf leichter machen. Aber die große Anzahl sorgt eher dafür, dass man sich wie in einem Siegel-Dschungel fühlt.
Deine heutige Challenge:
Durchsicht im Siegel-Dschungel. Achte heute mal bewusst darauf, welche Siegel oder Label sich auf den Produkten befinden, die du kaufen möchtest. Sind welche dabei, über die du gar nichts oder nicht viel weißt? Dann nimm dir kurz Zeit und recherchiere:
Wofür steht das Siegel?
Welche Kriterien muss das Produkt für das Siegel erfüllen?
Wer vergibt es?
Hintergrund:
Wer es genauer wissen will, wie viel ein Lebensmittelsiegel tatsächlich für den Umweltschutz und Fairen Handel bewirkt, muss einen kritischen Blick darauf werfen und sich folgende Fragen stellen:
- Welche Kriterien benennt das Siegel für die Umwelt?
- Welche sozialen Kriterien beinhaltet es?
- Wie streng sind diese Kriterien?
- Wer vergibt das Siegel?
- Wer überprüft die Einhaltung der Kriterien?
Lebensmittelsiegel können vom Staat, von Verbänden oder von Firmen vergeben werden. Das EU-Bio-Siegel beispielsweise ist ein staatliches, das Kriterien zum ökologischen Anbau benennt, aber weniger soziale Aspekte berücksichtigt. Die Kontrolle findet staatlich statt. Kritiker*innen halten die Vergaberichtlinien aber für zu wenig streng.
Bioland, Naturland und demeter sind die bekanntesten von Bio-Verbänden vergebenen Bio-Siegel. Ihre Vergabekriterien sind strenger als die des EU-Bio-Siegels, aber auch sie konzentrieren sich in erster Linie auf ökologische, nicht auf soziale Aspekte.
Fairtrade ist das verbreitetste Siegel für fair gehandelte Produkte und auf zahlreichen Produkten im Supermarkt zu finden. Dabei gilt es allerdings zu unterscheiden: Das schwarze Fairtradesiegel kennzeichnet Produkte, die 100 Prozent fair sind, das weiße benennt diejenigen, die eine faire Zutat enthalten, beispielsweise fair gehandelten Kakao. Mit dem Fairtrade Siegel werden ausschließlich Produkte aus dem Globalen Süden, also Südostasien, Afrika und Lateinamerika ausgezeichnet. Es beinhaltet vor allem soziale Kriterien, aber auch Umweltschutzaspekte, ist aber kein Bio-Siegel.
Naturland Fair ist das erste Siegel, dass Bio mit Fair verbindet: Hier sind die Zutaten sowohl fair gehandelt als auch biologisch angebaut.
Schon überfordert? Keine Sorge, es gibt eine Reihe von Websites und Apps, die eine Orientierungshilfe bieten und eine Bewertung verschiedener Produktsiegel vorgenommen haben:
Weitere Infos:
16. September: Teste dein Wissen rund um Klimakrise & Co.
What do you want? Climate Justice! Also: Was wollt ihr? Klimagerechtigkeit! Aber worüber genau reden wir eigentlich, wenn wir über Klimagerechtigkeit reden?
Deine heutige Challenge:
Nimm dann an unserem Online-Quiz bei Kahoot teil und beantworte spannende Fragen rund ums Thema Klimagerechtigkeit.
Game-PIN: 08997918
Am Ende gibt es ein Lösungswort, dass du an uns schicken kannst und unter allen Teilnehmenden verlosen wir den oben beschriebenen Gewinn. Um an der Verlosung der Schokoladen teilzunehmen, musst du die Fragen im Quiz nicht alle richtig beantworten. Es ist nur wichtig, dass du bis am 25. September (23:59 Uhr) am Quiz teilnimmst und uns bis dahin das Lösungswort per Mail an fairallies@fairewoche.de schickst.
Unter allen, die beim heutigen Quiz mitmachen, verlosen wir an 7 Gewinner:innen jeweils 4 Tafeln Fairafric Schokolade. Gewinnt ihr, schicken wir euch die 4 Tafel frei Haus zu. Die Gewinne wurden uns freundlicherweise von Weltpartner zur Verfügung gestellt.
Hintergrund:
Klimagerechtigkeit ist einfacher über ihr Gegenteil zu erklären: KlimaUNgerechtigkeit ist es, dass diejenigen Menschen, die am wenigsten zur Klimakrise beitragen, am meisten unter deren Folgen zu leiden haben und gleichzeitig in der Regel deutlich weniger finanzielle Mittel, um sich gegen die Folgen der Klimakrise zu wappnen.
Und das gilt sowohl global betrachtet als auch durch die sozialen Schichten hindurch. Der Globale Norden, also Länder wie Deutschland oder die USA produzieren mehr CO2, werden aber weniger schwerwiegende Folgen von der Klimakrise zu spüren bekommen. Und falls doch haben wir mehr Geld, um uns anzupassen: Hochwasserschutz zu bauen, Ernteausfälle zu kompensieren, Klimaanlagen zu kaufen, … Und genauso tragen reiche Menschen mehr zur Klimakrise bei als Menschen mit geringerem Einkommen.
Anders gesagt: Klimagerechtigkeit bedeutet, Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen, nicht auf Kosten anderer zu leben und den CO2-Fußabdruck zu verringern.
Mittlerweile gibt es sogar einige Versuche, die Verantwortung gesetzlich durchzusetzen: Denn rechtlich betrachtet, so die Argumentation, müssen Unternehmen die Haftung für Schäden übernehmen, die sie verursachen. Und auch der Staat muss sich an bestehende Klimaschutzgesetze sowie die Grundrechte halten.
Übrigens: Der Faire Handel versucht genau das zu leisten, indem er gerechte Löhne zahlt und seine Handelspartner*innen unterstützt, in klimafreundlichere Produktion zu investieren wie beispielsweise eine klimaresilientere Landwirtschaft und umweltfreundlicheren Transport.
Weitere Infos:
- Faire Woche: Jahresthema Klimagerechtigkeit
- Germanwatch: Klimaklage
- Link zum Quiz: https://kahoot.it/challenge/08997918?challenge-id=91fb057c-5f3a-4fd1-85be-5a6bd1651648_1726495294482
15. September: Perspektivwechsel
Einmal über den Tellerrand hinaus!
Wie blicken andere Menschen, mit denen du keinen direkten Kontakt hast, aber indirekt durch eine globalisierte Welt und deinen Konsum verbunden bist, auf die Klimakrise? Was sind wohl ihre Gedanken, Ängste, Wünsche?
Deine heutige Challenge:
Überlege dir, wie du du auf die Klimakrise blickst, was für dich damit alles verbunden ist. Versuche dann, dich auf andere Perspektiven einzulassen und zu überlegen, wie es ist in einer anderen, noch stärker vom Klima betroffenen Region zu leben. Als Einstieg können die Zitate im Anschluss helfen. Was braucht es, um diese Imbalance ein Stückchen auszugleichen?
Anschließend: Lasst uns weitere Stimmen einfangen!
Zusammen finden sich neue Ideen oder auch einfach ein Raum, sich im Perspektivwechsel zu üben und auch eigene Gedanken und Gefühle zu teilen. Frage dazu eine andere Person (Bekannte, Familie, oder sogar öffentliche Personen), was Klimakrise / Klimagerechtigkeit für sie bedeutet.
Wenn du magst, fasse für dich besondere Zitate in einem Booklet oder Poster zusammen, um sie auch länger im Kopf zu behalten.
Ein paar von uns gesammelte Stimmen zur Inspiration:
Aus dem Fairen Handel, junge Menschen:
Karla Mendez, Auszubildende bei der Gepa:
„Die Klimakrise mit Starkregen und ungewöhnlicher Hitze ist ein Desaster für die Kaffeeproduktion. Das hat auch meine Familie in Nicaragua schwer zu spüren bekommen. Junge Menschen in der ganzen Welt sagen, es kann nicht in unserem Sinn sein, auf Kosten der Natur zu wachsen. Das gibt mir Hoffnung, dass sich etwas ändert.“
Selyna von SelynFairtrade Srilanka:
“Es wird viel über den Klimawandel und die Klimakrise gesprochen, aber nicht genug über Klimagerechtigkeit. Und wenn man über Gerechtigkeit spricht, muss man den Menschen in den Mittelpunkt stellen. Ohne den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, gibt es keine Klimagerechtigkeit.“
14. September: Ein Tag vegan für die Tropenwälder
Deine heutige Challenge:
Heute ist der Tag der Tropenwälder: Also genau die richtige Zeit, um sich gegen die Zerstörung der Regenwälder unserer Welt stark zu machen. Darum wollen wir dich einladen, heute einen Tag nur vegan zu essen, also ohne Milchprodukte, Fisch oder Fleisch, Eier oder andere tierische Erzeugnisse.
Das ist keine Herausforderung für dich? Alternativ recherchiere doch mal, welche Produkte beim Einkauf alle Palmöl enthalten, an welchen Bezeichnungen du Palmöl überhaupt auf der Packung erkennst und welche Alternativen es gibt!
Schreibe am Ende des Tages eine kurze Reflexion: Wo ist es dir schwer gefallen, die heutige Challenge umzusetzen? Was war überraschend einfach? Was ist dir sonst noch aufgefallen?
Hintergrund der Challenge:
Warum eigentlich vegan? Die sogenannte agroindustrielle Landwirtschaft ist weltweit für 80 Prozent der Regenwaldzerstörung vorhanden. Vorne dran: Flächenrodung für Rinderhaltung, Sojananbau für Futtermittel und Palmöl. Aber auch für Zuckerrohrplantagen und Kakao- und Kaffeeanbau werden häufig Regenwälder abgeholzt. Und das, wo die tropischen Regenwälder eine unserer wichtigsten CO2-Senken sind, also Kohlenstoffdioxid aufnehmen und in Sauerstoff umwandeln und als Kohlenstoff speichern.
Wusstest du,…
… dass jedes Jahr 90.240 Quadratkilometer Regenwald zur Futterproduktion und Haltung von Nutztieren abgeholzt wird?
… umgerechnet 13 % der globalen CO2-Emissionen auf Regenwaldzerstörung zurückgehen?
… dass für die Produktion von einem Hamburger 2453 Liter Wasser verbraucht werden?
…. dass 1 Liter Kuhmilch bis zu 1,7 kg CO2-Äquivalente verursacht?
Ist nun rein pflanzliche Ernährung die Lösung für die Klimakrise? Jain. Oder: Das kommt darauf an, wen man fragt. Beispielsweise gibt es weltweit betrachtet Regionen, die sich nur für Viehhaltung, nicht für Ackerbau eignen. Hier ist es sinnvoll, diese auch weiterhin für Viehhaltung zu nutzen.
Andere argumentieren, dass wir gerade in der ökologischen Landwirtschaft die Ausscheidungen von Tieren wiederum als Dünger brauchen, um so einen gesunden Nährstoffkreislauf zu schaffen, darunter der Bioverband Demeter.
Tatsächlich gibt es aber erfolgreiche Beispiele für eine biovegane Landwirtschaft, bei der tierischer Dünger durch pflanzlichen auf Kleebasis ersetzt wird und die Fruchtbarkeit des Bodens mithilfe geschickter Fruchtfolgen und Mischkulturen gewahrt bleibt.
Fakt ist: Im Moment ist der Pro-Kopf-Konsum an Fleisch in Deutschland definitiv zu hoch. Fleisch ist immer noch starker Bestandteil einer alltäglichen Ernährung, auch wenn die Zahl der vegetarisch und vegan lebenden Menschen jährlich steigt. Wichtig ist also vor allem, dass wir zu einem bewussten, wertschätzenden Konsum von Fleisch und anderen tierischen Lebensmitteln zurückkehren.
Mehr zum Thema Regenwald und Fleischkonsum:
Ursachen und Folgen der Regenwaldzerstörung (Faszination Regenwald)
Der Fleischatlas (Heinrich-Böll-Stiftung)
CO2-Emissionen durch die Zerstörung des Regenwalds (Quarks)
13. September: Klimagerechtes Kochen
So, heute geht´s los: Wir wünschen viel Spaß beim Mitmachen!
Deine heutige Challenge:
Suche dir ein Rezept für ein klimagerechtes Essen mit Zutaten aus Fairem Handel oder überlege dir selbst eines und probiere es aus! Inspiration findest du im Rezeptheft zur Fairen Woche hier. Dann mache ein Foto davon und lade es mit der Rezeptbeschreibung mit #klimafairchallenge hoch oder verlinke die Faire Woche oder schicke es per E-Mail an fairallies@fairewoche.de
Unter allen Einsendungen verlosen wir drei leckere Gewinnpakete mit Produkten aus Fairem Handel im Gesamtwert von etwa 100 €, die uns freundlicherweise von GEPA zur Verfügung gestellt wurden. Du kommst heute nicht zum Kochen oder Einkaufen? Kein Problem, Einsendeschluss für das Gewinnspiel ist der 25. September 2024 (12:00 Uhr).
Hinweis: Im Rahmen unserer Challenge gibt es mehrere Gewinnspiele. Gewinnst du bei einem, verringern sich deine Chancen bei den anderen, damit nicht einzelne Teilnehmende alle Preise gewinnen.
Hintergrund:
Laut WWF macht unsere Ernährung rund ein Drittel der globalen Treibhausgasemissionen aus, direkt oder indirekt. Diese Faktoren haben dabei einen Einfluss auf das CO2, was durch ein Lebensmittel ausgestoßen wird:
- Tierische Produkte verursachen einen hohen CO2- und Methanaustoß: Wiederkäuer wie Kühe produzieren Methan. Um Flächen für den Futteranbau zu schaffen, werden Regenwälder abgeholzt.
- Gekühlte Lagerung verursacht einen hohen CO2-Ausstoß. Daher solltest du lieber auf regionale und saisonale Produkte zurückgreifen, sprich: Lieber frische Pellkartoffeln statt tiefgekühlte Pommes.
- Auch der Transport hat einen Einfluss auf den CO2-Fußabdruck eines Lebensmittels, dadurch dass Schiffe und Flugzeuge fossile Brennstoffe zur Fortbewegung benötigen. Flugverkehr fällt hierbei allerdings deutlich mehr ins Gewicht als Schiffverkehr.
- In der konventionellen Landwirtschaft wird mit stickstoffhaltigem Dünger gedüngt und leider oft überdüngt, was zu einer Umwandlung von Stickstoff in Lachgas führt. Lachgas wirkt 238 Mal so stark aufs Klima wie CO2.
- In großen Agrarbetrieben wird viel mehr maschinell gemacht. Das belastet nicht nur das Klima, sondern schadet auch dem Boden. Große Ackermaschinen wie Traktoren sorgen für eine Bodenverdichtung, die das Bodenleben weitestgehend vernichtet.
- Auch bei der Produktion und Entsorgung der Verpackung entsteht viel CO2. Und wofür? Dafür, dass etwas gleich nach dem Kauf und Verzehr im Müll landet?
- Und schließlich: Je mehr verarbeitet, desto mehr CO2. Denn jeder Herstellungsprozess kostet Energie und die lässt sich dann in einen CO2-Ausstoß umrechnen.
- Etwas ferner, aber auch wichtig: Ungesundes Essen führt vermutlich auf Dauer zu mehr chronischen Erkrankungen, die mehr Behandlung mit Medikamenten benötigen, was mehr Belastung für den Menschen als auch die Umwelt bedeutet.
Anders gesagt: Ein klimagerechtes Essen besteht überwiegend aus Lebensmitteln, die
- vegetarisch, bestenfalls sogar vegan,
- frisch,
- regional & saisonal,
- aus Bio-Landwirtschaft,
- von Kleinbäuer*innen angebaut, wie es auch bei fair gehandelten Produkten der Fall ist,
- unverpackt,
- unverarbeitet und
- gesund sind.
Fairer Handel bietet dabei einen wichtigen Beitrag zu Klimagerechtigkeit, in dem es die Existenz von vulnerablen Agrarbetrieben, die besonders im Globalen Süden die Folgen der Klimaerhitzung zu spüren bekommen, sichert. Wie? Durch eine faire, gesicherte Bezahlung und Handel auf Augenhöhe; durch Investitionen in eine Infrastruktur vor Ort, die besser gegen Naturkatastrophen schützen soll; und durch die Sensibilisierung für das eigene Konsumverhalten und die ausbeuterischen Bedingungen konventioneller globaler Wirtschaft.
Mehr zum Thema klimagerechte Ernährung:
Forum Fairer Handel: Klimagerechtigkeit
Modelle einer alternativen Lebensmittelversorgung:
- Solidarische Landwirtschaften, kurz Solawi**:** Die Konsument*innen zahlen einen festen monatlichen Preis und bekommen dafür einen Ernteanteil, der sich aus der Menge an geerntetem Gemüse geteilt durch die Mitglieder der Solawi ergibt. Das nimmt den Druck, immer größere Mengen zu produzieren. So kann die Solawi Artenvielfalt fördern. Außerdem leistet sie so einen Beitrag zu einer regionalen und unverpackten Bio-Ernährung.
- Agroforst nennt sich den kombinierten Anbau mehrerer Obst- und Gemüsesorten unter Bäumen. Beispielsweise werden unter Kakao- und Obstbäumen Kaffeesträucher, Bananenstauden und mehr angebaut. Das senkt den Wasserverbrauch, weil die Bäume einen gewissen Verdunstungsschutz liefern, fördert die Artenvielfalt und sorgt für einen gesunden Bodenaufbau. Viele Fairhandelspartner im Globalen Süden bauen ihre Feldfrüchte bereits in Agroforstwirtschaft an.
Die Anmeldung zur Challenge ist ab sofort möglich!
Du möchtest an der Challenge teilnehmen? Dazu hast du verschiedene Möglichkeiten! Die Challenges werden täglich über Instagram, WhatsApp, E-Mail und natürlich hier auf dem Blog ausgespielt. Melde dich jetzt schon bei dem Kanal an, der dir am liebsten ist. So verpasst du nichts und erhältst einen täglichen Reminder! Alle deine Daten bleiben natürlich unsichtbar und vollkommen vertraulich. Dien Teilnahmebedingungen der Klimafair-Challenge findest du hier.
Wer sind die Fair Allies?
Die Fair Allies sind junge Menschen, die sich für den Fairen Handel engagieren. Wir haben sie gefragt, wieso sie sich im Fairen Handel und für Klimagerechtigkeit einsetzen.
Sarah, 26 Jahre alt
„Klimagerecht leben und fair Handeln bedeutet für mich vor allem, Verantwortung fürs eigene Handeln übernehmen. Das sollte selbstverständlich sein und keine Besonderheit.“
Arin, 21 Jahre alt
„Die Ausbeutung von Menschen im Globalen und die der Natur gehen Hand in Hand und beruhen auf einem ungerechten System. Es ist mein Weg, Ausdruck für Veränderung zu finden und gibt mir Hoffnung.“
Hanna, 21 Jahre alt
„Ich engagiere mich seit meinem Föj im Weltladen, da mir dort die Auswirkungen des konventionellen Handel im Globalen Süden richtig bewusst geworden sind und ich nun weiß wie einfach es ist fair einzukaufen und den Menschen dadurch ein stückweit zu helfen.“
Stella, 19 Jahre alt
„Mich treibt die Vision einer fairen und nachhaltigeren Zukunft an. Ich engagiere mich für Klimagerechtigkeit, da der Klimawandel weltweit Existenzen bedroht und global Verantwortung getragen werden muss.“
Lilli,
„Ich mag unsere Welt und ich glaube, dass wir alle die Macht haben sie zu einem etwas schöneren und gerechteren Ort zu machen.“
Jakob, 18 Jahre alt
„Ich wünsche mir eine Welt in der Fairen Handel und Klimagerechtigkeit eine Selbstverständlichkeit sind.“