"Das gibt mir Motivation!" - Interview mit Leonie Heinicke von pakilia

Was machen Sie?

Seit acht Jahren bringen wir fair gehandelten Silberschmuck von Mexiko nach Europa. Vor Ort kooperieren wir persönlich mit 20 Kunsthandwerkerfamilien und fördern sie und ihr Handwerk!

Wie leisten Sie einen Beitrag zum Fairen Handel?

Wir zahlen faire Preise über dem Marktpreis, schulen unsere Partner in verschiedenen Themen, wir bestellen mehrmals jährlich und tragen so dazu bei, dass sie finanzielle Sicherheit und wirtschaftlich Unabhängigkeit erlangen – auch und vor allem in Krisenzeiten! Außerdem stehen wir für wertschätzenden und kultursensiblen Umgang – wir pflegen eine freundschaftliche Beziehung zu unseren Partnern. Die Produkte und neue Designs fördern unsere Partner in ihrer Handwerkstechnik.

Der gemeinnützige Verein „pakilia wirkt! e.V.“ setzt sich außerdem für Nothilfe und die Förderung von Projekten im Bereich Umwelt, Gleichberechtigung der Geschlechter, Kultur und Bildung ein.

Quelle: PakiliaWas bedeutet ein „gutes Leben“ für Sie ganz persönlich?

Leben in Frieden, nah bei Freunden und Familie sein, ein naturnahes und respektvolles, nachhaltiges Leben führen, keine Sorgen um die Grundversorgung machen (Nahrung, sauberes Wasser, Wohnort, Strom), körperliche Unversehrtheit und finanzielle Absicherung haben.

Wie kann man sich bei Ihnen engagieren?

Zum Beispiel fairen Silberschmuck kaufen und verschenken, oder über uns erzählen, uns auf Social Media folgen, in Weltläden kaufen und Freunden und Familie von uns und dem Fairen Handel weitererzählen. Ihr könnt außerdem ein studentisches Praktikum in verschiedenen Bereichen machen oder in einem Nebenjob als Marktverkäufer*in (ab 18 Jahren) arbeiten.

Warum haben Sie sich entschieden, den Fairen Handel zu unterstützen?

Es war für uns eine Selbstverständlichkeit, dass die Menschen aus Mexiko, mit denen wir zusammenarbeiten, eine faire Bezahlung bekommen sollen und dass wir respektvoll miteinander umgehen.

Ist es schwer in einer Organisation zu arbeiten, die Fairen Handel unterstützt?

Nein, überhaupt nicht. Für mich ist es sogar leichter und besser, als in einer „normalen“ Organisation. Es gibt mir sehr viel Motivation zu wissen, dass wir einen positiven Beitrag leisten. Und es macht Spaß!

Was denken Sie, wann wird es Kinderarbeit und unfairen Handel nicht mehr geben?

Ich würde mir wünschen, dass das bald der Fall ist. Ich denke, wenn alle mitmachen, ist das auch erreichbar – aber das wird wahrscheinlich leider nie der Fall sein. Ausbeuterische Kinderarbeit muss verboten werden. Deshalb ist Fairer Handel weltweit wichtig!

Warum machen noch nicht alle Firmen beim Fairen Handel mit?

Die Politik unterstützt den Fairen Handel noch nicht ausreichend. Aktuell hilft sie nur den großen Konzernen, die auch noch profitieren, wenn sie die Umwelt verschmutzen.

Mehr Informationen zu pakilia

Das Interview führte Georg vom Robert-Havemann-Gymnasium in Berlin-Karow

 

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