„Gemeinsam für ein gutes Klima“ beim Straßenfest in Köln
Fair einkaufen und das Klima schützen? Das ist ein Zusammenhang, der sich nicht sofort erschließt. Zugegeben, vor meinem Praktikum bei TransFair, habe ich den Fairen Handel auch nicht direkt mit Klimaschutz in Verbindung gebracht.
Zurzeit mache ich ein Praktikum bei TransFair und unterstütze dort vor allem die Faire Woche. Das diesjährige Thema ist: „Gemeinsam für ein gutes Klima“. Da hat es ganz gut gepasst, dass am 01. September ein Klimastraßenfest in Köln stattfand. Dort habe ich zusammen mit Annika, einer Referentin von TransFair, den Tag verbracht und Leute über den Fairen Handel und den Klimaschutz informiert.
Glücksrad als Publikumsmagnet
Für das Fest wurde ein Teil einer großen Straße in Köln-Nippes gesperrt. Viele Organisationen und Vereine waren mit ihren Ständen dort. Ich habe gemerkt, dass es sich lohnt, solche Veranstaltungen zu besuchen und neue Organisationen, Einrichtungen und ihre Ideen kennenzulernen. Ich finde z.B. das Prinzip des Foodsharings total spannend, auf das ich dort aufmerksam geworden bin.
Um 13 Uhr sollte das Straßenfest offiziell beginnen. Vorher haben wir den Stand aufgebaut. Wir stellten Tische und Theken auf, legten Flyer, Rezepthefte und andere Infomaterialien aus und bauten das Glücksrad zusammen, so dass unser Stand ein echter Hingucker war. Bis 20 Uhr ging das Fest. Als ich das das erste Mal gehört habe, dachte ich das wird ganz schön lang… Dem war zum Glück nicht so. Wir hatten gutes Wetter und es waren viele Interessierte da, die Zeit verging also wie im Flug. Die größte Attraktion an unserem Stand war ein Glücksrad: Die Kinder standen Schlange, um einmal an dem Rad drehen zu dürfen. Zwischenzeitlich mussten wir das Glücksrad sogar zur Seite stellen, da der Andrang so groß war! Musik wurde auf dem Straßenfest zwar auch gespielt, aber davon habe ich so gut wie gar nichts mitbekommen, da ich so in die Gespräche mit den Kindern vertieft war. Kinder sind immer fasziniert von Glücksrädern, egal worum es eigentlich geht oder was es zu gewinnen gibt. Sie freuen sich, wenn sie einmal drehen dürfen und eine Kleinigkeit, wie z.B. faire Schokolade, gewinnen können. Auch einige Erwachsene trauten sich ans Glücksrad. Auf dem Rad waren verschiedene Produkte aus Fairem Handel abgebildet, z.B. Bananen, Kakaobohnen, Rosen oder Honig. Die Besucher durften dann raten, um welches Produkt es sich handelt und wo es herkommt. Je nachdem wie alt die Leute waren, gab es manchmal auch schwerere Fragen. Mir hat es Spaß gemacht, die Passanten zu fragen und zu sehen, wie viel sie über die Herkunft der Produkte wissen.
Schützt der Faire Handel das Klima?
Wir hatten auch eine Umfrage vorbereitet. Wir fragten, ob der Faire Handel das Klima schützt. Ihre Antwort konnten die Teilnehmer*innen mit grünen oder roten Duplo-Steinen verdeutlichen. Grün für „ja, der Faire Handel schützt das Klima“ oder rot für „nein, das Klima wird vom Fairen Handel nicht geschützt“. Am Ende des Tages war das Ergebnis ziemlich klar: Ein großer, grüner Duplo-Turm überschattete einen einzigen roten Stein. Es hat mich gefreut, dass so viele Leute positiv über den Fairen Handel denken. Der Faire Handel tut viel für die Produzent*innen in den Ländern, die am meisten vom Klimawandel betroffen sind. Sie werden bei der Anpassung an Veränderungen durch den Klimawandel unterstützt und sie erhalten Schulungen zu nachhaltigen Anbaumethoden. Durch Prämien können die Produzent*innen neue Projekte starten und beispielsweise CO2-sparende Öfen kaufen.
Die meisten Besucher*innen unseres Standes waren Dank des Glücksrades Kinder. Diese haben wahrscheinlich unser Glücksrad nicht direkt mit dem Fairen Handel in Verbindung gebracht, aber für einen ersten Kontakt mit dem Thema finde ich so eine Aktion prima. Ich bin überzeugt, dass einige Eltern etwas mitgenommen haben, und sei es nur etwas mehr Sensibilität und mehr Aufmerksamkeit beim nächsten Einkauf. Warum nicht mal den fair gehandelten Kaffee mitnehmen? Das ist schon eine Menge Wert – für den Erhalt unserer Erde und für die Menschen, die unsere Nahrung am anderen Ende dieser Welt produzieren.