

Bist du ein*e Fair Trade-Expert*in? Teste dein Wissen zum Fairen Handel und zur Fairen Woche!
Wofür setzt sich der Faire Handel ein? Und kennst du dich mit dem Jahresthema der Fairen Woche 2022 aus? Teste dein Wissen und finde heraus, ob du ein*e Expert*in in Sachen „Fairer Handel“ und „Faire Woche“ bist.
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#1. Die Faire Woche findet vom 16.-30. September 2022 zum 21. Mal statt. Weißt du, was man genau unter der Fairen Woche versteht? ? Schau mal auf der Website der Fairen Woche!
Die Faire Woche ist die größte Aktionswoche des Fairen Handels in Deutschland. Dabei finden eine Vielzahl an unterschiedlichen Veranstaltungen statt. Es sind niedrigschwellige Mitmachangebote, die alle Menschen dazu einladen, den Fairen Handel kennenzulernen und mehr über seine Hintergründe zu erfahren. Die Veranstaltungen und Aktionen werden von einem breiten Spektrum an Akteuren organisiert und durchgeführt: Weltläden, Supermärkte, Schulen, gastronomische Betriebe, Einrichtungen der Verbraucher*innen-Beratungen, Stadt- und Kirchengemeinden, Kantinen und viele weitere.

#2. Wie lautet das Motto der Fairen Woche 2022? ? Es gibt einen Bezug zum 8. UN-Nachhaltigkeitsziel!
Unter dem diesjährigen Motto „Fair steht dir – #fairhandeln für Menschenrechte weltweit“ beschäftigt sich die Faire Woche 2022 mit menschenwürdigen Arbeitsbedingungen und nachhaltigem Wirtschaften in der Textil-Lieferkette.

#3. Was versteht man unter der Katastrophe von Rana Plaza? ? Auf der Website der Fairen Woche findest du Infos dazu
Der Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch im April 2013 war die bisher größte Katastrophe der internationalen Textilindustrie, bei der mehr als tausend Menschen starben. Diese Katastrophe hat viele Menschen wachgerüttelt und steht noch heute als Beispiel für die katastrophalen Zustände in den Fabriken der Textilindustrie. Einige positive Entwicklungen haben seitdem stattgefunden, doch noch immer gilt die Textil-Lieferkette als extrem anfällig für Menschenrechtsverletzungen und Umweltprobleme.
Mehr Infos zum Zusammenhang zwischen Rana Plaza und dem Jahresthema der Fairen Woche

#4. Die Textilbranche ist eine riesige Industrie mit weltweit verzweigten Lieferketten. Weißt du, wie viel Kilogramm Kleidung 2018 durchschnittlich pro Kopf in Deutschland gekauft wurden? ? Recherchiere doch mal zum Thema "Fast Fashion".
Im Jahr 2018 wurden in Deutschland pro Kopf durchschnittlich 15 Kilo an Kleidung gekauft und 4,7 Kilogramm Textilabfall produziert. Dieser Kleiderkonsum hat seinen Preis für Mensch und Natur: Da immer schneller möglichst günstige Kleidung hergestellt werden muss, nehmen die menschenunwürdigen Bedingungen der Arbeiter*innen in der Textilindustrie zu. Sie verdienen meist nicht genug, um Grundbedürfnisse wie Miete oder Essen zu sichern. Der monatliche Mindestlohn in der Bekleidungsindustrie lag 2019 in Bangladesch gerade mal bei 63 Euro. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) beklagt zudem extreme Arbeitszeiten von durchschnittlich 60 Wochenstunden und 6-Tage-Wochen sowie mangelnde Ruhepausen. Und auch die Auswirkungen auf die Umwelt sind nicht zu verachten: Wasserverschmutzung durch Veredelungsprozesse in der Textilindustrie, hoher Einsatz von Insektiziden und Pestiziden im Baumwollanbau und hohe CO2-Emissionen durch lange, verzweigte Lieferwege.
Factsheet des Forum Fairer Handel zu fairer und ökologischer Kleidung

#5. Neben Kleidertausch oder dem Kauf von Second-Hand-Kleidung kannst du beim Kauf von neuer Kleidung auf diese Zeichen und Siegel für faire und ökologische Kleidung achten. Aber was ist die mit diesen Siegeln verbundene Herausforderung? ? Bedenke hier den rechtlichen Aspekt.
Eine Reihe von Initiativen möchte mit ihrer Arbeit dazu beitragen, die Produktion von Textilien und der dafür benötigten Rohstoffe fairer und ökologischer zu gestalten. Diese Initiativen basieren allerdings auf Freiwilligkeit. Um die Produktionsbedingungen im gesamten Textilbereich nachhaltig zu verbessern, bedarf es gesetzlicher Regelungen, die alle Unternehmen in die Pflicht nehmen. Hier ist die Politik gefragt. Außerdem sind nicht alle Initiativen gleich streng. Jedes Siegel hat einen anderen Schwerpunkt. Nähere Informationen findest du in dieser Broschüre des Forum Fairer Handel.

#6. Wie hoch ist weltweit der Anteil von Frauen, die in der Textilindustrie arbeiten? ? Sieh dich mal in den Materialien der Fairen Woche um!
Schätzungsweise 60 Millionen Arbeiterinnen und Arbeiter treiben die globale Bekleidungsindustrie an und erwirtschaften damit Milliardengewinne. 80 % dieser Arbeitnehmer*innen sind weiblich. Die Diskriminierung aufgrund des Geschlechts ist in allen Ländern, in denen Bekleidung hergestellt wird, weit verbreitet. Frauen sind häufig verbalen und körperlichen Übergriffen und sexueller Belästigung ausgesetzt. Sie arbeiten häufig in der Angst, auf dem nächtlichen Heimweg von der Arbeit überfallen oder vergewaltigt zu werden. Frauen tragen neben ihrer Arbeit in der Fabrik zusätzlich die Last der Hausarbeit und Kinderbetreuung. Daher sind ihre Möglichkeiten beschränkt, sich kollektiv für ihre Rechte einzusetzen. Die Förderung der Gleichberechtigung von Frauen gehört zu den international definierten Grundsätzen des Fairen Handels. Sie erhalten einen gerechten Lohn für ihre Arbeit, werden in Entscheidungsprozesse einbezogen und bei der Entfaltung ihrer Potenziale gefördert – zum Beispiel durch Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen. Fair-Handels-Unternehmen ermutigen Frauen, Positionen mit Entscheidungsverantwortung sowie Führungsrollen zu übernehmen. So erreichen laut einer WFTO-Studie Frauen, die in Fair-Handels-Unternehmen tätig sind, mit einer viermal so hohen Wahrscheinlichkeit eine Position in der obersten Führungsebene als in anderen Unternehmen. Das Ergebnis: 52 % der Fair-Handels-Unternehmen werden von Frauen geführt.
Faltblatt zur Fairen Woche 2022
Factsheet des Forum Fairer Handel zu Geschlechtergerechtigkeit
Mehr Infos zu Diskriminierung aufgrund des Geschlechts

#7. Der Faire Handel umfasst 10 Grundsätze. Welcher Grundsatz gehört nicht dazu? ? Schau mal auf der Website des Forum Fairer Handel nach.
Der Faire Handel ist eine Handelspartnerschaft, die auf Dialog, Transparenz und Respekt beruht und nach mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel strebt. Durch bessere Handelsbedingungen und die Sicherung sozialer Rechte für benachteiligte Produzent*innen und Arbeiter*innen – insbesondere in den Ländern des Globalen Südens – leistet der Faire Handel einen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung. Fair-Handels-Organisationen engagieren sich (gemeinsam mit Verbraucher*innen) für die Unterstützung der Produzent*innen, die Bewusstseinsbildung sowie die Kampagnenarbeit zur Veränderung der Regeln und der Praxis des konventionellen Welthandels.

#8. Welche Elektrogeräte gibt es aus Fairem Handel? ? Schau doch mal im nächstgelegenen Weltladen vorbei!
Von den ersten Informations- und Verkaufsständen zu Beginn der 1970er Jahre bis zu einem Jahresumsatz von über 2 Mrd. Euro hat der Faire Handel eine bemerkenswerte Entwicklung erlebt. Die kontinuierliche Ausweitung der Verkaufsstellen hat zur wachsenden Bekanntheit des Fairen Handels beigetragen. In den über 900 Weltläden in ganz Deutschland findest du von Schokolade, Kaffee, Kunsthandwerk, Schmuck über Bananen und Textilien eine große Auswahl an fair gehandelten Produkten.
Es gibt keine elektronischen Geräte, die komplett fair und umweltschonend hergestellt werden. Im Bereich der Mobiltelefone existieren mit dem Fairphone und dem Shiftphone jedoch zwei Produktlinien, bei denen sich die Unternehmen für die Herstellung eines Smartphones ohne Ausbeutung von Mensch und Umwelt um Transparenz in der Lieferkette bemühen. Außerdem findest du in den Weltläden faire Computermäuse und Solarlampen (z.B Sonnengläser von Suntoy).
Es gibt Siegel wie beispielsweise den Blauen Engel, Produkttests der Stiftung Warentest und Bewertungen der Unternehmen wie beispielweise in der Greenpeace Studie „Grüne Elektronik: Design der Zukunft“.
Tipps der Verbraucherzentrale zum Kauf möglichst umweltschonender und fairer Elektrogeräte

#9. Wie viel Geld gaben Verbraucher*innen in Deutschland im Jahr 2021 pro Kopf durchschnittlich für fair gehandelte Produkte aus? ? Im Vergleich zum Vorjahr (2020) ist der Betrag leicht gestiegen.
2021 gaben Verbraucher*innen pro Kopf durchschnittlich 23,50 Euro für fair gehandelte Lebensmittel, Handwerksprodukte, Textilien, Blumen und Kosmetik aus. Im Geschäftsjahr 2021 wurden 1,9 Milliarden Euro zu Endverbraucherpreisen mit Produkten aus Fairem Handel umgesetzt. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Plus von 7 %. Im Jahr 2020 gaben Verbraucher*innen in Deutschland durchschnittlich 21, 63 Euro für fair gehandelte Produkte aus.
Umsatz- und Absatzzahlen des Fairen Handels in Deutschland für das Jahr 2021
Results
Herzlichen Glückwunsch! Du hast (fast) alle Fragen aus dem Quiz richtig beantwortet (Tipp: Die richtigen Lösungen der Quiz-Fragen findest du, wenn du auf dieser Seite nach oben scrollst). Dein Wissen über Themen des Fairen Handels ist beeindruckend groß. Mach weiter so! Wenn du Lust hast, teile dein Wissen mit anderen. Wie? Organisiere zum Beispiel eine Veranstaltung zur nächsten Fairen Woche. Hier findest du Infos, wie das geht.
Hier noch zwei spannende und inhaltlich fortgeschrittene Beiträge:
Blog-Artikel zu Living Wage und Living Income
Blog-Artikel zu Dumpingpreisen für Kleinproduzent*innen

Foto: Photocase/R. Joto
Du bist (noch) ein Neuling auf dem Gebiet des Fairen Handels. (Tipp: Die richtigen Lösungen der Quiz-Fragen findest du, wenn du auf dieser Seite nach oben scrollst) Du hast dich bisher noch nicht näher mit dem Thema Fairer Handel beschäftigt, interessierst dich aber generell dafür, wo die Produkte, die du konsumierst, herkommen und wie diese produziert werden. Vielleicht warst du sogar schon mal im Weltladen bei dir in der Nähe und hast dort das ein oder andere fair gehandelte Produkt eingekauft. Wir haben noch ein paar tolle Beiträge für dich, die dir einen tieferen Einblick in den Themenbereich geben. Du bist auf dem richtigen Weg!
Video: Fair Trade kurz erklärt: Was ist Fairer Handel?
Broschüre „Fairer Handel für Einsteiger*innen“

Foto: Photocase/ David W.
Die Faire Woche wird gefördert durch MISEREOR und ENGAGEMENT GLOBAL mit Mitteln des